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Einsatzbericht Schwerer Verkehrsunfall mit LKW
16.01.2019 (Einsatznr. 27)



Zu einem Verkehrsunfall mit einem Lastzug und mehreren anderen beteiligten Fahrzeugen sind am 16. Januar 2019 die Feuerwehren Reutlingen und Metzingen im Landkreis Reutlingen gerufen worden. Die Bilanz: Ein Toter, drei Verletzte und ein Sachschaden von etwa 150.000 Euro.

Um 08:19 Uhr alarmierte die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst die Berufsfeuerwehr Reutlingen mit dem Alarmstichwort „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person und LKW-Beteiligung“ auf die B 28 in Höhe Metzingen. Die Bundesstraße ist zwischen Reutlingen und Metzingen autobahnähnlich ausgebaut. Bei Metzingen gibt es eine Überleitung von der B312 zur B 28, die nach Bad Urach führt und bis zur Gemarkungsgrenze Metzingen ebenfalls vierspurig ausgebaut ist. Weil die Anfahrt in diesem Streckenabschnitt bedingt durch die Vierspurigkeit problematisch ist, ist die Feuerwehr Reutlingen auf der B 312 in Fahrtrichtung Metzingen zuständig, während die Feuerwehr Metzingen den Streckenabschnitt in der Gegenrichtung bis zur Stadtgrenze Reutlingen betreut.

Beim Eintreffen ergab sich folgende Lage: Ein 52-Jähriger Lastwagenfahrer war mit seinem mit mehreren Tonnen Salat beladenen Sattelzug auf der Bundesstraße von Reutlingen in Richtung Stuttgart unterwegs. Kurz nach dem Ende des mehrspurigen Ausbaus der B 312 war er aus noch ungeklärter Ursache zu weit nach rechts gekommen und hatte dort die Leitplanken touchiert. Beim Gegenlenken verlor er die Kontrolle über seinen Kühlsattelzug und schleuderte nach links auf die Gegenfahrbahn. Dort prallte er nahezu frontal gegen einen entgegenkommenden Klein-Lkw. Dieser war von einem 64-Jährigen gesteuert worden, der mit seinem vollbeladenen Transporter Tiefkühlprodukte ausliefern wollte. Der Sattelschlepper kippte im weiteren Verlauf um und blieb quer zur Fahrbahn liegen. Ein hinter dem Kleinlaster in Richtung Reutlingen fahrender 52 Jahre alter Ford Kuga-Fahrer konnte nicht mehr schnell genug reagieren und krachte mit großer Wucht in den umkippenden Sattelzug und wurde teilweise niedergedrückt. Der nachfolgende 32-jährige Fahrer einer Mercedes A-Klasse hatte ebenfalls keinerlei Möglichkeiten mehr zu reagieren und prallte unmittelbar darauf gegen den Ford.

Entgegen der ersten Meldungen befand sich die Einsatzstelle nicht auf der vierspurigen B 28, sondern auf der zweispurigen Bundesstraße 312. Während der ersten Maßnahmen der Feuerwehr Reutlingen erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr Metzingen, die mit ihrem Rüstzug die Einsatzstelle von der Nordseite heranfuhr.

Der Fahrer des Kleinlasters wurde bei der Kollision so schwer verletzt, dass er sichere Todeszeichen aufwies. Der Unfallverursacher wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt und von den Kräften der Feuerwehr Reutlingen befreit. Dies war über einen Zugang durch die Windschutzscheibe möglich, die entfernt worden ist. Der Fahrer des Sattelzuges, sowie der Fahrer des Ford Kuga, der sich selbst befreien konnte, erlitten schwere Verletzungen. Der Fahrer des Mercedes wurde leicht verletzt. Ein Rettungswagen brachte auch ihn zur Behandlung ins Krankenhaus.

Durch die Wucht des Aufpralls war der Aufbau des Tiefkühl-Heimdienstes regelrecht zerfetzt worden. Ladung und Aufbauteile waren im Umkreis von zirka 70 Metern verteilt. Die Fahrerkabine des Sprinters war rund zwei Meter nach hinten gedrückt worden. Der Aufbau des Kühlsattelzuges war weitgehend unbeschädigt geblieben.

Nach der Versorgung der Verletzten befreite die Feuerwehr Metzingen mit Schneidgerät und Spreizer den eingeklemmten Fahrer des Sprinters aus dem total zerstörten Fahrzeug. Sehr aufwändig gestaltete sich im Anschluss die Bergung des verunglückten Sattelzuges. Nachdem größere Mengen Öl und Kraftstoffe ausgelaufen waren, ordnete ein Vertreter des Umweltschutzamtes Reutlingen an, dass Teile des Erdreichs abgetragen werden müssen. Bis zum Abschluss der Bergungsmaßnahmen war die Bundesstraße rund zehn Stunden komplett gesperrt.

In die Ermittlungen zur Unfallursache wurde ein Sachverständiger durch die Polizeihinzugezogen. Eine Maschine der Hubschrauberstaffel Baden-Württemberg fertigte Luftaufnahmen von der Einsatzstelle an.

Die Feuerwehren Reutlingen und Metzingen waren mit jeweils einem Rüstzug sowie dem Kranwagen der Feuerwehr Reutlingen und insgesamt 43 Feuerwehrlangehörigen, der Rettungsdienst mit neun Fahrzeugen und 17 Rettungskräften, darunter drei Notärzten, vor Ort. Kreisbrandmeister Wolfram Auch informierte sich ebenfalls vor Ort über die Rettungs- und Bergungsarbeiten.